Mit dem Bike in Kirgistan - Teil 2
  
Anne / 17. Jul 2016 Mountainbike , Kirgistan , Reisebericht

Die Nacht war ganz ok, bis auf ein paar Hunde, die draußen gekläfft haben. Frühstück gibt´s unten im Hotel. Help yourself bringt es auf den Punkt. Aber egal, wir essen alles was irgendwo auf dem Buffet steht. Den Tee kann ich schon jetzt nicht mehr sehen. Wir packen die Räder ins Auto, und im zweiten Auto kommen die Rucksäcke rein. Man sollte nicht dabei zuschauen, wenn sie die Räder wegpacken. Zimperlich gehen sie nicht damit um, aber wir können es eh nicht ändern.

Wir brauchen ein ganzes Stück, ehe wir aus Bischkek raus sind. Die Stadt gleicht einem großen Dorf draußen auf dem Land. Am Horizont grüßen die Berge, die mächtig gewaltig aufragen und auch schon teilweise mit Schnee bedeckt sind. 

Nach ca. einer Stunde kommen wir zu einem alten Turm, der wohl aus dem 10. Jhdt. stammt. Und eigentlich ist/war es ein Minarett. Lida, unsere Bike-Guidin erzählt immer wieder irgendwelche Stories und Roy stellt ihr eine Frage nach der anderen, das wird noch lustig. Wir bekommen den Schlüssel für den Turm und klettern auf Händen und Füßen hoch. Sämtliche Besucher folgen uns unauffällig. Das war so nicht der Plan. Natürlich wird es etwas schwierig, als wir wieder runter wollen, da immer nur einer im engen Treppengang Platz hat. Von oben sehen wir auf die weite Ebene hinunter, auf der wir immer wieder Schafherden bzw. Kuhherden sehen...

Später gibt es Mittag in einer typisch russischen Kantine. Erinnert alles voll an DDR-Zeiten. Alle stehen in einer Schlange an und wählen aus dem Buffet. Wir hauen uns die Teller voll, weil wir inzwischen schon wieder Hunger haben.

Die Fahrt geht weiter, und kurz nach dem Mittag sehen wir zum ersten Mal den Yssik-Kul See. Wir fahren sicher gute 3 Stunden an seinem Südufer entlang. Die Gegend könnte aus dem Südwesten der USA sein, mit den vielen verschiedenen Farben und Canyons. Richtig schön... Im Auto wird es langsam heiß, obwohl der Himmel ziemlich bewölkt aussieht. Wir sind froh, als wir halten, um die Räder auszupacken.

Es geht für 3-4 km in einen Canyon hinein, der irgendwann aussieht, wie die chinesische Mauer aus rotem Sandstein. Das wäre ein perfekter natürlicher Bikepark. Wir machen ein paar coole Fotos und laufen zu Fuß durch die Gegend. Dann geht es mit den Rädern zurück zur Straße und zum nächsten Ort. Lida findet unser Camp nicht und muss ein paarmal telefonieren. Irgendwann treffen wir dann auf einen unserer Fahrer, der uns den Weg zum See zeigt.

Die Zelte sind direkt am Sandstrand aufgebaut. Dahinter der See, der wie ein Meer erscheint. Voll cool. Einige stürzen sich sofort ins Wasser, aber ein wenig Überwindung kostet es doch, da die Sonne inzwischen verschwunden ist.

Nach dem Abendessen machen wir es uns am Strand gemütlich, zusammen mit der Flasche Vodka, die wir mittags gekauft hatten. Schön, schön...

Nachts wird es irgendwann voll stürmisch, dann fängt es an zu hageln und zu gewittern, voll heftig. Dafür haben wir am Morgen blauen Himmel, alle Wolken haben sich aufgelöst. Traumhaft.

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