3 Länder, 3 Gipfel, 3 Wochen - Georgien (Teil 1)
  
Chris / 16. May 2016 Kasbek , Reisebericht , Georgien , Bergsteigen

Teil 1: Georgien

27.07. 
Die Anreise nach München ist schon eine Herausforderung. Der Zug kommt mit Verspätung an und ist hoffnungslos überfüllt. Mit meinem riesigen Rucksack ist es gar nicht so einfach, einen freien Platz zu finden – 2 freie Plätze... Am Flughafen habe ich noch etwas Zeit und gönne mir ein deftiges bayrisches Essen, man weiß ja nie, was man in den nächsten Tagen so bekommt.
Der Flug startet pünktlich und die Ankunft in Tiflis ist gegen 4.00 Uhr morgens. Hier mache ich gleich die erste Bekanntschaft mit Christian und Juliane. Christian angelt sich gerade meinen Seesack vom Gepäckband und ich finde das erstmal nicht so witzig. Aber das kommt davon, wenn alle Seesäcke gleich aussehen und die Namen auch noch gleich sind. Zusammen treffen wir auch auf Wolfgang, meinem späteren Zimmergenossen. Am Ausgang werden wir schon von unserem Guide erwartet. Dieser fährt mit uns in das Hotel und nutzt die Zeit für eine kleine Stadtführung. Tiflis ist auch nachts voll beleuchtet, und die Altstadt sieht mit der Burg interessant aus.
Im Hotel kommen wir gegen 5:00 Uhr morgens an und auf dem Balkon unter uns herrscht noch Partystimmung. Wolfgang erzählt noch ein wenig über sich... Es ist schon ganz schön beeindruckend - er hat bereits alle 4000’er der Alpen bestiegen und kennt so ziemlich jeden Berg auf dieser Welt. Er ist auch nicht einfach mit dem Flieger nach Tiflis geflogen, sondern mit seinem Camper über die Balkanstaaten nach Istanbul gefahren. Die Fahrt hat 6 wochen gedauert.


28.07. 
Um 8:00 Uhr gibt es Frühstück in einem Speiseraum wie zu DDR Zeiten. Lustigerweise kommen wir ja fast alle aus der ehemaligen DDR, so dass wir uns wie zu Hause fühlen. Dann geht es nach Stepantsminda, unserem Ausgangspunkt für die Besteigung des Kasbek. Von Tiflis aus sind es circa 150 km über die alte georgische Heerstraße Richtung Russland.
Unterwegs besichtigen wir die Swetizchoveli-Kathedrale in Mzcheta.
Die für die damalige Zeit grandiose Kirche mit Emporen und einer hohen Kuppel auf vier wuchtigen Pfeilern wurde 1010 bis 1029 erbaut. Der Legende nach half ein Engel, die Pfeiler zu setzen.
Die Fahrt über den Kreuzpass (2379 hm) ist ein Abenteuer für sich, da ein Teil der Straße eher einem übergroßen Forstweg gleicht. Die meisten Fahrer interessiert das aber nicht und jeder sucht ohne Rücksicht auf Links-und Rechtsverkehr seine möglichst optimale holperfreie Strecke.

In dem Bergdorf Stepansminda (Kapeki) angekommen, beziehen wir unsere Zimmer in einer privaten Unterkunft und lernen den Rest unserer Gruppe kennen. Begrüßt werden wir von unseren Bergführen Georgie und Giesie. Georgie spricht deutsch und will in Jena studieren. Giesie ist ein echter Bergsteiger und zeigt mir die Route am Kasbek, die er bis jetzt als einziger gegangen ist.
Nach dem Abendbrot falle ich wie tot ins Bett, um den fehlenden Schlaf der letzten Tage nachzuholen.

29.07. 
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen für die Bergtour. Einiges können wir im Quartier lassen. Es dauert trotzdem eine Weile, bis ich mit Wolfgang die ideale Lösung gefunden habe, da wir unser Gepäck über den Gletscher selbst tragen müssen. So wandert der Schlafsack und einiges mehr von Wolfang bei mir im Rucksack. Dann geht’s los, vor uns liegen ca. 14 km und 2000 hm bis zur 1933 errichteten Meteorologischen Station auf 3680 m Höhe. Ich stelle mir natürlich eine voll technisch ausgestatte Station vor, mit viel Hightech und einigen Schlafräumen, die wir nutzen können. Sollte aber alles anders kommen.
Während des Aufstiegs haben wir Zeit, uns kennenzulernen. Unser Koch heißt Soso und spricht gut Deutsch. Er ist unser „Mädchen“ für alles und kümmerte sich neben unserem Wohlergehen auch um sämtliche Organisation. Matthias, unser Reiseleiter, ist eigentlich Zahnarzt und war schon auf einigen hohen Gipfeln bis über 7000 hm. Wir verstehen uns gleich sehr gut, allerdings muss ich mich erst an sein sehr langsames Tempo gewöhnen.
Am ersten Tag fällt mir das noch ziemlich schwer. Dafür haben wir aber kaum Probleme mit der Höhe - Erfahrung zahlt sich halt aus!
Kurz vor dem Gletscher gibt es die erste Brotzeit auf georgisch, lecker. Die Salami hätte auch aus Italien oder Ungarn stammen können.
Am Gletscher wartet schon das Gepäck auf uns, was die Pferde bis dahin freundlicher weise gebracht haben. Jetzt heißt es, Steigeisen anlegen, Rucksack aufbuckeln und siehe da, ohne Seil rauf auf den Gletscher. Irgendwie läuft jeder wie er will, Hauptsache es geht nach oben. Das Wetter wird immer schlechter und die Sicht auch. Während die ersten bereits den Gletscher überwunden haben, ist der Rest der Gruppe noch irgendwo auf diesem unterwegs.
Das Gesicht des Bergführers sagte alles – Panik und Sorge. Mit einem Guide gehen wir weiter zur Station, die nur noch ca. 200 hm entfernt ist. Zwei Bergführer steigen wieder ab, um den Rest einzusammeln.
Es fängt natürlich noch an zu regnen, was mir aber egal ist – ich bin ja schon oben!
Dafür trifft mich der Schock als erstes. Meine in Gedanken moderne tolle Hightech Station entpuppt sich als verfallenes Loch und war nie wirklich eine Meteorologische Station. In der „Empfangshalle“, die man über eine wackelige Eisentreppe erreicht, regnet es rein und der Fußboden ist mit Stahlplatten ausgelegt. Der Gang sieht aus wie in einem alten russischen Gefängnis. Immerhin ist die Farbe blau im unteren Bereich noch gut erkennbar.
Nachdem auch der Rest der Mannschaft da ist, werden die Zimmer aufgeteilt.
3 Zimmer a 4qm mit je einer Liegefläche unten und oben für 6 Personen.
Wie praktisch, da wird keinem kalt und wir kommen uns alle näher.
Mein Zimmer ist schnell gefunden. Im unteren Bereich schlafen Wolfgang, Torsten, Hannes und oben Christian, Juliane und ich. Für jeden gut 80x200cm Platz.
Plötzlich die Frage -von wem auch immer- „Stört es euch, wenn Ditte mit oben schläft?“. Ich glaube, auf eine Antwort hat keiner gewartet, die Frage war eher rhetorischer Natur. Mein Platz verringerte sich auf großzügige 60x200cm, vielleicht auch nur 40x200cm, auf alle Fälle zu wenig.
Das Zimmer oder besser der Raum ist recht hübsch, in Schimmel, antiker Tapete und Wandmalerei gehalten. Das Fenster geht natürlich auch nicht auf, man könnte es höchstens samt Rahmen aus der Wand drücken. Ein Stein verhilft zu einem Spalt und frischer Luft. Nicht, dass wir diese dringend brauchen...
Nach einiger Zeit findet jeder seinen persönlichen Kleider-Nagel, eine Reepschnur mit einigen Karabinern dient als Wäscheleine und irgendwie geht es schon.

Soso zaubert inzwischen in der Küche ein Abendbrot für uns. Das ist nicht so einfach, weil wir nicht die Einzigen hier oben sind. Mit uns sind ca. noch Hundert andere auf und um der Station. Der Kasbek ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, auch wenn das viele noch glauben. In einigen Reiseführern steht immer noch „ Auf dem Kasbek werden sie selten jemanden begegnen“. Das stimmt nicht mal für das WC, das gut 50m von der Station entfernt ist und aus einem Verschlag mit zwei Donnerbalgen besteht. Während man sein „Geschäft“ macht, kann man dem Berg Sch... beim Wachsen zusehen. Sorry für diese Ausdrucksweise - mehr Details erspare ich mir.
Das Abendbrot ist gut und reichlich und wir sind doch alle müde vom Aufstieg, so dass wir mit Sonnenuntergang auf unserer Liegefläche im Schlafsack liegen und versuchen, zu schlafen. Die Nacht ist schrecklich, kaum eingeschlafen schon wieder wach.
Mal musseiner aufs Klo, dann kommt jemand ins Zimmer auf der Suche nach seinem Schlafplatz, Atem von der Nachbarin im Gesicht, plötzlich kein Atemgeräusch mehr, wieder drehen, Schimmelwand vorm Gesicht, drehen, schnarchen, keine Luft mehr....

30.07. 
Nach der „erholsamen“ Nacht und einem kräftigenden Frühstück geht es zur Akklimatisierung auf gut 4000 m Höhe. „Immer schön langsam - Nicht Schwitzen“ ist das Motto. Auf einer Anhöhe oberhalb der Station steht eine christlich orthodoxe Kapelle. Angeblich die höchste der Welt. Das Ganze sieht aus wie ein alter Camper ohne Räder, mit Stahlseilen gegen das Verrutschen gesichert. Es finden wohl öfters Hochzeiten da oben statt.
Nach zwei Stunden sind wir auch schon wieder auf unserer Station und haben „Freizeit“. Bei schlechtem Wetter und dem reichhaltigen Platzangebot ist das eine Herausforderung. Meinem Kindle sei Dank habe ich was zu tun. Dann DER Einfall – wir üben das Gehen mit Steighilfe am Seil. Juhu!
Wolfgang und ich packen die Kamera ein, um uns das Spektakel anzuschauen. Die meisten sind zwar recht gut ausgerüstet, wissen aber wirklich nicht, wie man an einem Fixseil geht. Woher auch, in den Alpen würde keiner auf die Idee kommen, an einer 45° Flanke ein Fixseil zu spannen. Egal – es ist interessant zu sehen, wie die Georgischen Bergsteiger vorgehen und welche Technik und Knoten sie verwenden. Lernen kann man immer was.
Zum Abendbrot wird der geplante Aufstieg besprochen. Nach einiger Diskussion solle es gegen 2:00 Uhr los gehen, wenn das Wetter mitspielt. Für uns bedeutet das, die Sachen für den Aufstieg zu packen. Eigentlich kein Problem, aber mit 7 Mann in der Zelle wird das zu einer nervigen Angelegenheit. Und die Nacht steht bevor. Erstaunlicher Weise scheine ich mich dafür auch „akklimatisiert“ zu haben. Ich kann schlafen, naja, zumindest besser als in der Nacht davor.

31.07. 
2:00 Uhr – Es regnet, der Gipfeltag fällt aus. Erste Herausforderung nach dieser Nachricht – weiterschlafen. Gegen 7:00 Uhr muss ich dann aufstehen, ich kann einfach nicht mehr ruhig rumliegen. Das Wetter sieht jetzt aber sehr gut aus – schade eigentlich. Nach dem Frühstück ziehen wir dann Richtung Gletscher los, um uns etwas zu bewegen und die Zeit irgendwie rumzukriegen. Da das Wetter mitspielt, ist die Wanderung über den Gletscher ein Genuss für’s Auge. Nur die Seilschaft funktioniert nicht. Das Seil zwischen uns ist die ganze Zeit straff gespannt, anstatt locker über den Boden zu schleifen. Das führt zu einigen heftigen Wortwechseln und bringt auch etwas, aber wirklich nur etwas, Besserung.

Der Kasbek ist , wie der Elbrus ( 5633 m) als höchster Berg des Kaukasus, ein heiliger Berg. Nicht nur der Gipfelbereich, sondern das gesamte Gebiet mit seinen Anhöhen und Tälern genießt bei den Georgiern eine besondere religiöse Verehrung. Die Ursprünge seiner Verehrung gehen bis zu den alten Griechen zurück, die den Kaukasus nach der deukalionischen Flut als die Wiege der Götter und das Ende ihrer Welt nach Norden betrachteten.

Zurück in der Station wird der zweite Versuch für den nächsten Tag geplant. Es geht zu wie im Bundestag - stundenlange Diskussion um nichts. Aber dann die Einigung, Frühstück ab 1:30 Uhr, Start um 2:30 Uhr.

In der Zwischenzeit ist die Station so voll, dass die Stationsleitung beschließt, die Standard-Belegung pro Zimmer auf 8 Personen zu erhöhen. Mir ist das gleich, wir sind ja schon zu viert auf unserer Liegewiese. Anstelle der 3 Zimmer benötigten wir jetzt nur noch 2.

Nach dem Abendbrot dann die gleiche Prozedur wie am Vortag, Sachen packen, Katzenwäsche und ab in den Schlafsack.

01.08.
Heute muss es klappen, Ziel ist der Gipfel. Mitten in der Nacht gegen 01:00 Uhr geht plötzlich unsere Tür auf und ein sehr netter Mitreisender macht das Licht ohne Warnung an und fragt, ob wir denn nicht auf den Gipfel wollen?
Er kann froh sein, dass die beengte Liegesituation das Werfen von Gegenständen verhindert. Naja – stehen wir halt auch auf.
Pünktlich 2:30 Uhr starten wir mit einigen Dutzend anderen Bergsteigern Richtung Gipfel. Recht schnell wird klar, dass die Gruppe nicht zusammen zu halten ist. Einige sind wesentlich schneller, andere haben im verblocktem Gelände so ihre Schwierigkeiten, und ich komme überhaupt nicht in die Gänge.
Wir teilen also die Truppe in drei Seilschaften und ich schließe mich Wolfgang, Torsten und Ditte an. Aus irgendeinem mir nicht erklärbaren Grund hängen wir plötzlich im Seil. Wir sind aber noch auf der Moräne und nicht am Gletscher. Egal, mir geht es immer noch nicht so richtig gut. Es geht so langsam die Sonne auf und wir sind jetzt bereits auf dem Gletscher. Leider ist das Wetter doch nicht so perfekt. Nebel versperrt uns immer wieder die Sicht zum Gipfel. Der Weg zieht sich relativ lang und ich nutzt den langsamen Aufstieg, um einen PowerBar zu essen. Ich weiß nicht, ob es dieser war oder die Höhe oder das Licht – zumindest geht es mir immer besser.
Gegen 8:00 Uhr dann die Hiobsbotschaft: wenn wir weiter so langsam gehen, schaffen wir den Gipfel nie! Umkehrzeit ist aber 13:00 Uhr und wir sind schon auf gut 4500 Meter Höhe. Also Protest und weiter marschieren.
Einige Minuten später lichtet sich der Nebel und wir sehen die Gipfelflanke mit vielen, vielen Menschen, die sich nicht bewegen? Wir kommen den anderen Seilschaften immer näher, und jetzt kommen uns die ersten bereits mit „langen“ Gesichtern entgegen. Den Grund erfahren wir auch gleich! Die Lawinen Situation läßt es nicht zu, den Gipfel zu besteigen. Mein Gesicht schläft auch spontan ein. Es trennen uns nur noch gut 400 hm von unserem Ziel.
Die Tage davor hatte es gut 15cm Neuschnee gegeben, der mit dem alten Schnee noch keine feste Bindung eingegangen war. Wolfgang und ich wollen auf eigene Gefahr weitergehen, worauf sich sofort weitere Mitglieder unserer Gruppe anschließen wollen. Das ist uns dann doch zu „heiß“ und wir lassen es sein. Die Guides haben Recht, mit 16 Mann ist das Risiko, eine Lawine auszulösen, nun mal mehrfach höher als zu zweit.
Nach etwas Diskussion und einigen „Halb“ Gipfel Fotos geht es wieder zurück zur Station. Kurz nach der Moräne machen wir eine Pause und jeder trauert vor sich hin. Kein Gipfel – geht ja gut los. Ditte, die bis dato problemlos unterwegs war, kann plötzlich nicht mehr. Zusammen mit Matthias und Dilek gehen wir Stück für Stück weiter, bis auch wir es gemeinsam zur Station schaffen.

Ich weiß nicht mehr, ob nur ich die Idee hatte, heute noch abzusteigen, zumindest ist nach einiger Diskussion und Soso’s Organisationstalent klar, wir würden heute noch vom Berg absteigen. Das bedeutet, eine Dusche und ein richtiges Bett warten auf uns.
Dank gletschertauglicher Packpferde müssen wir unsere schweren Rucksäcke nicht tragen, und an der Dreifaltigkeitskirche werden wir von ein paar Jeeps erwartet.

Es sind aber immer noch gut 10 km und 1600 hm abwärts, die zu den bereits gut 16 km und 1000 m hoch und runter hinzukamen. Wir sind alle fertig, als wir endlich unser Quartier erreichen. Nachdem jeder ein Bett zugeteilt bekommen hat, wobei einige in den Nachbarhäusern bei Oma und Opa im Wohnzimmer einquartiert werden, gibt es zu Stärkung was Ordentliches zu essen und selbst gebrannten Wodka. Gut eine Stunde später sind wir alle wieder bei bester Laune und bereit für den nächsten Gipfel. Aber jetzt erstmal schlafen!

02.08. 
Die erste Trennung der Tour steht bevor. Wir verabschieden uns von den Guides, packen unsere Sachen und fahren mit Soso zurück nach Tbilisi.
Unterwegs halten wir noch bei einem der typischen Stände am Wegesrand. Ich kaufe mir georgische Müsliriegel. Diese bestehen aus getrockneten Früchten und Nüssen, die durch einen Mantel aus Kirch-Gelatine zusammengehalten werden. Ditte ist mutig (oder vielleicht auch immer noch vom Wodka etwas benebelt), und entscheidet sich für eine Mütze aus Schafsfell. Das eine Bild sagt mehr als alle Worte.
Weiter geht es, vorbei am Friedhof der Deutschen Kriegsgefangenen, die die Heeresstraße gebaut haben, am Freundschaftsdenkmal Georgien-Russland und zur Wehrkirche von Ananuri.
Die große Kreuzkuppelkirche "Maria Entschlafen" ist eines der wichtigsten Denkmäler des späteren Mittelalters in Georgien.
Zwischen den Sehenswürdigkeiten erzählt uns Soso immer wieder Geschichten aus Georgien und lachte dabei aufs herzlichste.

In Tbilisi angekommen bleiben uns einige Stunden Zeit um die Stadt zu erkunden, ehe es zum Abschiedsessen geht.
Der Name Tbilisi bedeutet soviel wie "warme Quelle". An den Nordosthängen des Mtabori sprudelt bis zu 46,5°C heißes, kohlensäurehaltiges Schwefel-Quellwasser aus der Erde. Es wird berichtet, dass der georgische König Wachtang I. Gorgassali auf der Jagd in einem bewaldeten Tal einen Fasan erlegte. Das Tier fiel in eine heiße Quelle und wurde vom sprudelnden Wasser gar gekocht. Der König ließ die Umgebung erforschen und als er erfuhr, dass es dort viele heiße Quellen gab, gründete er im Jahr 485 n.Ch. an diesem Ort die Stadt Tbilisi.

Wir bummeln durch die Stadt und sind von dieser begeistert. Überall wird gebaut, restauriert und neben den vielen alten Gebäuden entstanden in den letzten Jahren viele moderne neue Bauwerke. Zum Beispiel die gläserne Fußgängerbrücke über den Fluss Mtkwari.

Uns läuft die Zeit davon, da ja unbedingt jemand Schuhe kaufen musste, und so bleibt nur kurz Zeit zum frisch machen, ehe es zum Abschiedsessen geht.
In einem Restaurant mit eigener Brauerei gibt es dann noch einmal allerlei georgische Spezialitäten wie Chatschapuri (Blätterteig mit eingelassenem jungen Käse), Kebab in Teigrolle oder Chinkali (gefüllte Teigtaschen).

Weiter geht es in die Türkei...