Vom 31.3.-10.4. machten wir uns zu 4 auf nach Georgien. Um 4 Uhr morgens kamen wir nach einem gemütlichen Direktflug ab München in Tiflis an. Unser Shuttle, welches uns nach Gudauri (ca. 2,5 Stunden Fahrzeit) in ein nagelneues 4* Hotel brachte, wartete schon vor dem Flughafen auf uns.
Dort angekommen genossen wir erst mal eine Mütze Schlaf ehe wir uns auf eine Explorertour durch Gudauri begaben. Weit führt uns diese allerdings nicht, denn ein Stand mit Shawarma (ähnlich Dürüm) zog unsere Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich.
Am Abend trafen wir uns mit unserem Guide und besprachen überblicksmäßig den Ablauf der nächsten Tage.
02.04. Erste Skitour:
Um 8 Uhr holt uns unser Guide am Hotel ab. Nach einem kurzen Transfer (ca. 15 Minuten) standen wir eingehüllt in Nebel und einer Windböe nach der anderen auf der Straße. Da wir überhaupt keinen Orientierungssinn mehr hatten, folgten wir unserem Guide. Nach einer Gehzeit von zirka 30 Minuten kamen langsam blaue Fetzen am Himmel zum Vorschein. Nach weiteren 1,5 Stunden standen wir auf einem Vorgipfel des Deda Ena mit einem unglaublichen Panorama! Felle ab, Ski an und ab geht’s. Eine Mischung aus Powder und weiter unten Firn bildete einen perfekten Abschluss dieser ersten Tour. Den restlichen Tag ließen wir bei Kaffee und Bier auf der sehr gemütlichen Sonnenterrasse unseres Hotels ausklingen.
03.04. Zweite Skitour:
Von der Hotelterrasse aus ist uns bereits am Tag unsere Ankunft ein besonderer Gipfel ins Auge gestochen, nämlich genau gegenüber mit einer wahnsinns Nord-Ost Flanke....hier haben wir einstimmig beschlossen, da müssen wir rauf und genau das taten wir heute. Nach ca. 1.000hm standen wir oben und sahen auf unser Hotel hinüber. Neben einem einmaligen Panorama inklusive Blick auf den Kazbek erwartete uns wieder einmal eine Abfahrt vom Feinsten! Mit einem fetten Grinsen im Gesicht chillten wir uns am Nachmittag wieder auf die Terrasse und bereiteten uns auf die nächsten Tage vor....KAZBEK is calling!
04.04. Aufstieg Bethlemi Hütte:
Nach dem Frühstück brachte uns unser Shuttle nach Kazbegi/Stepanzminda, einem kleinen Ort unterhalb von Gergeti und der Trinity Kirche (Dreifaltigkeitskirch aus dem 14. Jahrhundert). Die Auffahrt zur Kirche (2.100m) war ein echtes Offroad Abenteuer. Gut durchgeschüttelt sattelten wir unsere gut 18kg schweren Rucksäcke und starteten mit dem Aufstieg zur Bethlemi Hütte (3.653m). Im T-shirt bei Affenhitze! 7 Stunden später erreichten wir endlich die Hütte. Die Hütte ist sehr spartanisch eingerichtet – insgesamt bietet sie Platz für ca. 80 Personen (Matratzenlager). Im Aufenthaltsraum stellten wir unsere Gaskocher auf und holten von draußen Schnee um ihn für unsere Getränke und unser Essen zu schmelzen. Eigentlich wäre für den morgigen Tag eine Akklimatisierungstour auf den Ozweri (4.300m) geplant gewesen, da aber das Wetter für den Gipfeltag schlechter gemeldet war, entschieden wir uns den Akklimatisierungstag zu streichen und gleich am nächsten Tag auf den Gipfel des Kazbek zu gehen. Ein heikles Unterfangen, da noch keiner aus der Gruppe jemals höher als auf knapp 4.000m war, aber ein Versuch war es wert.
05.04. Aufstieg Kazbek:
Sowohl die Aufregung, die unbekannte Umgebung und eventuell auch die Höhe sorgten dafür, dass wir kaum ein Auge zutaten. Um 2 Uhr morgens klingelte dann schon wieder der Wecker. Schneeschmelzen, Frühstücken und los geht’s. Mit den Skiern am Rucksack hieß es für die nächsten 3 Stunden erstmal über Stock und Schneefelder stapfen. Kurz nach dem Sonnenaufgang konnten wir endlich unsere Skier vom Rucksack nehmen. Bei gefühlten -30 Grad ging es dann weiter über den Gletscher bis zum Skidepot. Jetzt fehlen „nur“ noch 500hm bis zum Gipfel, die wir mit Steigeisen und Pickel zurücklegten. Bei strahlendem Sonnenschein kämpften wir uns Meter für Meter, über zahlreiche Gletscherspalten gipfelwärts. Zirka 150hm unter dem Gipfel legten wir nochmals eine längere Pause ein um die Kräfte für die letzte 50 Grad steile/vereiste Flanke zum Gipfel zu sammeln. Gegen 11 Uhr erreichten wir dann endlich den Gipfel, auf 5.047m – der Wahnsinn, alle aus der Gruppe waren überglücklich und geflasht vom Ausblick. Die Sicht war an diesem Tag so gut, dass wir sogar den gut 200km entfernten Elbrus mit freiem Auge sehen konnten.
Wir hatten es mit dem Wetter so gut erwischt, dass wir ohne Probleme fast eine ¾-Stunde am Gipfel standen und die Aussicht genießen konnten (außer uns war keine weiteren Gipfelstürmer oben!).
Nach 3,5 Stunden waren wir wieder zurück auf der Hütte. Überglücklich (aber auch fix und foxi), dass alles so gut geklappt hat, keiner aus der Gruppe Probleme mit der Höhe hatte und es alle geschafft haben.
06.04 Abfahrt:
Nach einer erholsamen Nacht mit gut 12 Stunden Schlaf packten wir unsere Sachen und machten uns für den Abstieg bereit. Wieder zurück am Startpunkt von vor 2 Tagen wartete bereits unser Shuttle mit einer Flasche Sekt auf uns.
07.04. Freeriding Korbi:
Den letzten Skitag gingen wir gemütlich an und verbrachten diesen im Skigebiet von Gudauri mit einer wahnsinns Abfahrt über den Korbipass. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Urlaubs. Am Nachmittag ging es dann weiter nach Tiflis mit einem Zwischenstopp in einer landestypischen Taverna, wo uns superleckeres Essen inklusive georgischem Wein serviert wurde (Khinkali/Shashlik/georgisches Brot/unzählige Vorspeisen...). Den Abend ließen wir gemütlich bei Wein und Bier in einer der unzähligen Bars von Tiflis ausklingen.
08.04. Ausflug ins Weingebiet Georgiens:
Ein Abstecher in die Weinregion von Georgien darf nicht fehlen und so machten wir uns gegen 11 Uhr auf in die Region von Kakheti. Vor der Weinprobe im wohl bekanntesten Weinkeller Georgiens (Weingut Khareba) besuchten wir noch die „Stadt der Liebe“ -> Sighnaghi und das Bodbe Kloster.
09.04. Tiflis:
Den letzten Tag in Georgien genossen wir mit unserem Guide bei einer kleinen Sightseeing Tour durch Tiflis und einem Abendessen mit georgischer Livemusik inklusive typischem Wein und Essen.
10.04. Abreise:
Um 5.35 Uhr -> Kargad brdzandebodet! (Auf Wiedersehen!)